Flug von der Rotenflue
Am 09.07 2023 fuhr ich mit meinem Motorrad zu früher Stunde zur Rotenfluebahn. Oben am Startplatz angekommen, machte ich mich, dank einer guten Streckenflug-Prognose, sogleich bereit für den Start. Mein Streckenflug-WC zog ich dann inkognito an, da ich vor dem Start um 10.00 noch dachte, hoffentlich sieht mich Niemand mit meiner 4000-Meter-über-Meer-tauglichen-Ausrüstung. Sie würden denken, um diese Zeit von der Rotenflue zu starten, der spinnt doch! Es ging dann aber zuverlässig hoch und ich konnte schon bald mit einer guten Höhe in Richtung Pragelpass losfliegen. Vom Pragelpass flog ich dann weiter bis zum Wiggis. Da setzte ich dann spontan auch den ersten Wendepunkt.
Danach ging es zügig zurück zum Pragelpass. Von da machte ich die Querung über’s Bisistal, in der Hoffnung, dass der Talwind noch nicht eingesetzt hatte. Ein bisschen war ich aber schon im Lee; es ging aber trotzdem einigermassen bekömmlich hoch. An der Südflanke der Krete konnte ich immer höher steigen, bis ich am Rosstock eine Atomhöhe hatte und ich sogar schauen musste, dass es mich nicht über 3950m zog. Deswegen hörte ich rechtzeitig auf zu drehen. Über dem Ruogig sah ich dann Gleitschirme, die auch sehr hoch waren und da auch noch ein paar Kreise flogen. Nach der Querung über’s Urnerland befand ich mich immer noch auf der Höhe vom Uri Rotstock, auch da ging es gleich wieder hoch. Also flog ich zügig weiter in Richtung Trübsee. Nach der Überquerung des Sees musste ich ein bisschen basteln, bis ich wieder richtig oben war. An der Planplatten drehte ich nochmals auf und im Wissen, dass Meiringen nicht aktiv war, flog ich weiter in Richtung grosse Scheidegg. An der Rosenlaui war die Thermik fast in die Talmitte hinaus versetzt und es kostete mich dann ein bisschen Zeit, um über den Pass zu kommen. An den Südhängen von Grindelwald ging es dann weiter über das Lauterbrunnental, wo ich wendete.
Weil der Sonnenstand meiner Meinung nach schon so weit fortgeschritten war, dass ich die Talseite wechseln konnte, flog ich über Grindelwald in Richtung Wetterhorn. Tatsächlich funktionierte es gut und ich hatte bald genug Höhe um wieder an die Planplatten zurückzufliegen. Im Westen erspähte ich eine große Ausbreitung, die schon für viel Schatten sorgte. Daher fragte ich mich schon, ob es wohl noch möglich wäre, zurückzufliegen. Über die Walenstöcke und den Oberbauenstock konnte ich mich dann aber noch zurück mogeln. Der Plan wäre gewesen, mit der Abendsonne noch nach Zug und anschliessend zu meinem Motorrad in Rickenbach zu fliegen. Diesen Plan musste ich leider verwerfen, war aber überglücklich, dass ich es zurück nach Rickenbach schaffte. Dieser Flug war sicher einer meiner Speziellsten und Schönsten und ich glaube, es ist immer noch der einzige 200er von der Rotenflue, neben dem 196er FAI von Josef Büeler.
Gruss Mosi