Ein (fast) stürmisch-perfekter Tag am Arnisee – ohne Gleitschirme, dafür mit viel Käse

Bruno, Beat, Christoph, Nicole, Kari, Thomas, Pascal, Bernhard M., Daniel, Christof, Bernhard E., Max, Heinz

Samstagnachmittag - 25. Januar 2025. Es war einer dieser Tage, an denen der Föhn viel Schnee verfrachtete.

Trotzdem liessen wir uns nicht beirren, sondern stiegen frohen Mutes gestaffelt in die 4er-Kabinen der Luftseilbahn Amsteg–Arnisee. Zum Glück liegt die Bahn windgeschützt östlich von Amsteg an einem Leehang, so dass sie auch bei mässigem Föhn noch brav ihren Dienst tat – zumindest vorerst.

An der Bergstation besorgten wir – also Beat, Bruno und ich – uns gleich eine Retourfahrt, für die wir Jetons bekamen. Die Luftseilbahn fährt zu nicht bedienten Zeiten nämlich in Selbstbedienung. Man könnte denken, das verleihe uns eine Extra-Portion Flexibilität. Aber wer hätte ahnen können, dass gerade uns das später zum Verhängnis wird?

Zunächst einmal ging jedoch alles nach Plan. Schneeschuhe anschnallen und die verschneite Bergwelt rund um den Arnisee geniessen. Immerhin gibt es hier sogar einen Schneeschuh-Club Arni, was eindeutig beweist, dass Schneeschuhwandern eine ernstzunehmende Leidenschaft ist. Beinahe so ernstzunehmend wie der Gleitschirmsport.

Bei uns diente die Aktivität aber eher dazu, den Appetit vor dem Fondue zu erhöhen. Der Föhn trug den Käseduft vom Gasthaus Alpenblick bereits in unsere Richtung – so machten wir doch noch eine kleine Extra-Runde um den malerisch zugefrorenen See, sodass sich der viel Käse auch ja lohnt ;) Die sanft verschneiten Tannen, die knirschenden Schritte im Schnee und unsere halb-ironischen Kommentare zum doch etwas knackigen Wind machten die Runde zu einem besonderen Erlebnis.

Im Gasthaus Alpenblick erwartete uns schliesslich das ersehnte Fondue. 13 hungrige Mäuler wollten gestopft werden – liegt gerade noch so im PDC Jahresbudget 2025! Knatsch und Tratsch durften ebenfalls nicht fehlen, schliesslich waren ein paar Neumitglieder mit von der Partie. Wir tauschten Erfahrungen über XC Flüge, verrückte Startmanöver und lachten über die typischen Anfängerfehler. Aber vor allem: Wir genossen das wunderbar würzige Fondue. Der heisse Käse sorgte dafür, dass die kalten Zehen schnell wieder auftauten, und die gute Stimmung vertrieb jeden Anflug von Föhnfrust.

Die meisten machten sich danach gut gelaunt auf den Rückweg nach Intschi – im oberen Bereich mit Schneeschuhen, den Rest zu Fuss. Wir drei, also Beat, Bruno und ich, fühlten uns jedoch noch lange nicht bereit, diesen Berg bereits wieder zu verlassen. Ein zweites Bier im Gasthaus? Na klar! Wir haben ja schliesslich unseren Jeton für die Seilbahnfahrt. Kein Grund zur Eile, dachten wir – so viel Zeit muss sein! Nach einer Weile brachen wir dann aber doch auf, denn ganz so spät wollten wir auch nicht an der Bergstation auftauchen.

Die Überraschung traf uns wie ein Fallwind: Oben angekommen, fanden wir eine vom Föhnwind blockierte Kabine vor. Hoffnungsvoll starrten wir auf die Kontrollleuchten der Bahn. Ab und zu sprang die Ampel von Rot auf Grün, wenn der Wind kurzfristig etwas abflachte. In diesen Sekunden betätigten wir verzweifelt den Startknopf. Doch kaum machte sie Anstalten anzufahren, pfiff der Wind wieder um die Kabine und schaltete alles zurück auf Rot. Nach rund 30 Minuten geduldigem (und zunehmend frustriertem) Probierens war klar: Der Föhn war stärker als unser Durchhaltewille. Und mit jedem Blick auf die Uhr wurde die Lage heikler: Die letzte ÖV-Verbindung in Amsteg rückte gnadenlos näher.

Bleiben und auf Besserung hoffen? Keine Chance – wir nahmen die Beine unter die Arme. Durch Schnee und Wind hasteten wir talwärts wie gejagte Gemsen und erreichten tatsächlich auf die Minute genau den letzten Bus in Amsteg. Erleichtert fuhren wir bis Altdorf. Dort traf mich allerdings der nächste Schock: Keine Zugverbindung mehr nach Arth-Goldau! Da nahm sich Beat ein Herz und lud mich kurzerhand zu sich nach Hause ein. Ich bekam ein improvisiertes Bett auf dem Sofa – inklusive Decke und Kissen. Der Föhn und später der aufkommende Regen, wiegten mich in den Schlaf.

Mein Dank gilt in erster Linie Kari Herger für die perfekte Organisation dieses Ausflugs. Und ein dickes Merci an Beat Walker, der mich so gastfreundlich beherbergte – und natürlich eine dicke Entschuldigung an seine Frau, der wir, zugegeben, ein paar Stunden wertvollen Schlaf geraubt haben. Schliesslich musste sie früh raus am nächsten Morgen.

PS: Willst du selbst einmal vom Arnisee auf Strecke gehen? Dann tritt unserem Club bei und werde Mitglied :) Von hier aus wurden schon beachtliche Cross-Country-Flüge absolviert. Wir geben dir gerne Tipps!

bis bald in der Luft!

Pascal

Links:https://amsteg.arnisee.ch/bahn-informationen/ https://ssc-arni.ch/ https://www.berggasthaus-alpenblick.ch/