Thermik- und Streckenflugtag am Seppitag, 19.03.2024
Am Vorabend des Seppitags haben Beat, Martin Moser, Thomas Zgraggen und ich eine Telefonkonferenz gestartet, um unser Flugziel für den nächsten Tag festzulegen. Der Wetterbericht war alles andere als einfach zu deuten! XCtherm gab das Potenzial des Tages mit ca.140 km an. In diesem Jahr war XCtherm schon sehr oft zu optimistisch und so verglichen wir die XCtherm-Prognose mit Soaringmeteo. Wir rechneten aufgrund beider Prognosen etwa mit einer Basis zwischen 2200 und 2400. Aufgrund der eher tiefen Basis schätzten wir die Möglichkeiten von der Rothenfluh besser ein als auf dem Ruogig. Zudem wussten wir von Bruno Bohren, dass er Tage zuvor auf das Ruogig ging und fast eine Stunde hatte, weil er im Schnee immer wieder bis zu den Knien oder tiefer einbrach. Das Starten schien bei diesen Verhältnissen auch nicht sehr einfach gewesen zu sein. Das war ein weiterer Grund, weshalb wir uns schlussendlich für die Rothenfluh entschieden. Und so schrieben wir über unsere Flugpläne in der PDC-Uri Threemagruppe.
Am nächsten Tag fanden sich die meisten PDC’ler dieses Tages um acht Uhr morgens beim Bahnhof Altdorf ein. Guten Mutes und mit fliegerischem Tatendrang in unseren Köpfen fuhren wir nach Schwyz, wo uns die Hiobsbotschaft von Martin Moser, welcher mit seinem Motorrad bereits etwas früher bei der Talstation der Rothenfluhbahn ankam, erreichte: Die Rothenfluhbahn fuhr an diesem Tag nicht! Eine kurze Lagebesprechung und wir fuhren wieder direkt mit dem Zug zurück ins Urnerland mit dem Ruogig als nächstes Flugziel.
Gespannt waren wir auf die Verhältnisse zum Hochlaufen zum Startplatz des Ruogig. Da wir so viele waren, konnten wir uns zum Glück immer wieder beim Spuren abwechseln. Da unter der noch gefrorenen Schneeoberfläche der Schnee feucht und nass war, brach man immer wieder bis zu den Knien ein, was sehr anstrengend war. Beim Startplatz angekommen kam dann noch die Aufgabe auf uns zu, eine breitere Startbahn für uns alle in den Schnee zu «treten».
Am Startplatz machten sich dann Thomas Zgraggen, Christian Zgraggen, Jonas Imholz, Beat Walker, Dani Kaufmann, Martin Moser, Benjamin Herger, Christoph Fässler, Paul Tresch, Thisi, Pascal Croisier und ich nach und nach für den Start bereit.
Grundsätzlich war das Ziel von allen, mal Richtung Klausenpass und zurück zu fliegen. Zuerst startete ich und kurze Zeit später Martin Moser. Mit machnachmal etwas harziger, aber doch auch verlässlicher Thermik flogen die meisten bis zum Klausenpass und zurück. Thomas, Joni und Chrigi wählten nach dem Klausenpass die Route zum Schwarzgrat und weiter Richtung Silenen. Chrigi schaffte es sogar vom Rigg ob Bristen wieder zurück! Bei der Querung vom Schächental zum Klingenstock beim Stoos bot sich denjenigen, welche den Weg Richtung Norden wählten ein spezielles Bild. Über dem Schwyzer Talkessel lag noch eine ausgedehnte Nebeldecke bei etwa 900 m.ü.M., darüber auf etwa 2000-2400 das nächste Quellwolkenstockwerk. Es war wohl Fügung von «oben», dass wir in Schwyz am Morgen wieder umkehren mussten, das Ruogig stellte sich an diesem Tag eindeutig als die bessere Wahl heraus. Die Südseite vom Hoch Ybrig gestaltete sich an diesem Tag sehr speziell. Normalerweise verlässlich, gab die steile Südwand beim Hoch Ybrig zu wenig brauchbare Thermik her und so mussten Daniel Kaufmann, Martin und Päuli im Muotathal landen. Was diese lokale stabile Luftmasse verursachte, darüber lässt sich nur spekulieren, eventuell hat sich die kältere Nebelluft von Schwyz ins Muotathal vorgearbeitet und das Tal stabilisiert – schade! Beat flog nach dem Klausenpass mit einem Abstecher zum Gitschen, weiter zum Sassigrat, dann zurück und weiter ins Schwyzerland. Für Beat, Christoph und mich war dann auch nach der 60er Kilometermarke das Landen angesagt.
Leider konnten wir alle kein gemeinsames Landebier mehr geniessen, dafür hatten wir alle aber viel Spass, sowohl am Boden wie in der Luft! So hoffe ich schon bald auf einen weiteren tollen Flugtag mit viilä Fluggspändli vom PDC Uri!
Iwan