Tour d’Uri
Das Flugwetter liess in den letzen Wochen und Monaten zu wünschen übrig. Hochnebel und häufige Föhnlagen machten es beinahe unmöglich eine Fluggelegenheit zu finden. Die Freude war deshalb umso grösser, als sich am Dreikönigstag passables Flugwetter abzeichnete.
Der ursprüngliche Plan war eine Tageskarte an der Rothenfluh zu kaufen und als Saisonvorbereitung einige Manöver zu fliegen. Die Grosswetterlage zeigte im Mittelland ab 2000m auffrischender Westwind, weshalb es wieder einmal an der Zeit schien, eine Tour d’Uri zu lancieren.
So starteten am Freitag morgen die Koryfäen Michu “El Gordo” Arnold, Thomi und Chrigi “Los Hermanos ascendentes” Zgraggen, Joni “El Gondoliere” Imhof, Pascal “El Matador” Jauch und Beny “El Aguila” Herger voller Zuversicht in das kommende Abenteuer.
Die Tour d’Uri beginnt klassischerweise mit einem Morgenflug an den Osthängen des Brüstis. Da die Sonne aktuell noch wenig Kraft hat, entscheiden wir uns direkt nach Obrieden zu fliegen.
Was für ein Gefühl wieder einmal mit Freunden in der Luft zu sein! Die Schatten vom Schwarzgrad und Bälmeten reichten noch bis ins Tal und das Urnerland zeigte sich von seiner schönsten Seite. In der ruhigen Luft gelang es mir sogar coole Fotos zu schiessen.
Wir landeten in Obrieden und Thomi Herger stiess ebenfalls zur Truppe. Die nächste Etappe war der Marsch aufs Ruogig. Wir waren nicht die einzigen am Startplatz, die Flugschule Winwings war ebenfalls vorort. Mit so vielen Leuten am Startplatz und den sehr milden Temperaturen fühlt es sich beinahe so an, wie an den guten Flugtagen im Frühling.
Die Gruppe startete und wir flogen entlang des Südhangs Richtung Waldi. An der Flanke des Hanges sahen wir einige Greifvögel kreisen. Wir hatten immer wieder schwache Thermikblasen aber es reichte leider nicht ganz aus, um die Höhe zu halten. Dennoch war der Flug ein wahrer Genuss. Thomi versuchte mich auf eine Herde Hirschkühe aufmerksam zu machen, welche er im Wald ausfindig gemacht hatte, konnte Ihn aber leider nicht verstehen. Der Mann braucht endlich ein Funkgerät ?.
Wir kreisten etwas über dem Waldi und flogen dann in die Westflanke der Eggberge. Es stiegen einige Nebelfetzen auf, aber es reichte eben doch nicht zum Aufdrehen und Toplanden.
Nach der Landung auf dem Fussballplatz in Flüelen packten wir zusammen und nahmen das halbi zwei Bähnli auf die Eggberge. Oben angekommen, entschlossen wir uns in der super schönen Bergbeiz einzukehren – etwas Gemütlichkeit muss auch sein.
Der letzte Flug startete vom Kreuzhang der Eggberge. Die Sonne ging langsam unter und wir flogen am Hang entlang in den Schatten des Tals. Ich erlaubte mir die Bremsen loszulassen und liess diesen sehr gelungenen Flugtag gemütlich ausklingen.
Beni Herger